Im November 2023 hat die ABB in Untersiggenthal nach zweijähriger Bauzeit das neue Multifunktionsgebäude mit der Bezeichnung „Emotion“ bezogen. Es dient dem Geschäftsbereich Antriebstechnik als globales Kompetenzzentrum. Das Architekturbüro UC’NA mit Sitz in Zürich hat das Grossprojekt mit der Software ALLPLAN geplant.
Untersiggenthal ist mit 1200 Mitarbeitenden der grösste der neun Schweizer Produktionsstandorte der ABB Schweiz AG. Das Multifunktionsgebäude „Emotion“ ist mit Gesamtkosten von 45 Millionen Franken die grösste Investition von ABB in der Schweiz seit über zehn Jahren und nach Aussage von ABB-Schweiz-Chefin Nora Teuwsen ein Bekenntnis für den Standort Schweiz. 750 Mitarbeitende teilen sich im neuen Kompetenzzentrum 520 Arbeitsplätze. Dabei dreht sich alles um die Zukunftstechnologie Leistungselektronik. Mit dieser Schlüsseltechnologie sollen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in den Zukunftsmärkten Mobilität, Industrie und erneuerbare Energien gesteigert werden. Wie sich die Zukunftsmärkte entwickeln werden, lässt sich schwer voraussagen. Deshalb war es der Bauherrschaft wichtig, das Gebäude möglichst flexibel nutzen zu können. Aber es soll einen hohen Standard aufweisen, sowohl das äussere Erscheinungsbild wie auch das Innere des Gebäudes. Mit dem Neubau sollen für die Mitarbeitenden erstklassige Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Innovation, Pioniergeist und Nachhaltigkeit zu fördern, wie Nora Teuwsen anlässlich der Eröffnung erklärte. Das Architekturbüro UC’NA wurde im Sommer 2020 erstmals für dieses Projekt kontaktiert. Damals war es die Frage, ob es möglich sei, bis Ende 2023 in Untersiggenthal einen Ersatzneubau zu realisieren. „Vieles war in diesem Moment noch unklar“, lautet die Aussage von Architekt Manuel Alberati. Er ist Architekt ETH und Mitinhaber von UC’NA Architekten mit Sitz in Zürich. Bis im Herbst 2020 haben die angefragten Architekten die Aufgabe analysiert, das Gesamtplanerteam zusammengestellt und dem Bauherrn aufgezeigt, unter welchen Voraussetzungen der vorgegebene Bezugstermin sichergestellt werden kann. In regelmässigen Workshops mit allen Beteiligten wurden die Vorstellungen der Bauherrschaft konkretisiert. Im Mai 2021 konnten die Unterlagen zur Erlangung der Baubewilligung eingereicht werden. Um keine Zeit zu verlieren, wurde unverzüglich mit der Ausführungsplanung gestartet und die Submissionsunterlagen erarbeitet. Nach dem Abschluss der Aushubarbeiten begann im Februar 2022 der Baumeister mit der Realsierung des Rohbaus, dessen Vollendung anfangs 2023 gefeiert werden konnte. „Der Ausbau im 2023 war dann eine grosse Herausforderung, um den Termin für die schlüsselfertige und betriebsbereite Übergabe im November 2023 einhalten zu können“, lautet die rückblickende Aussage von Manuel Alberati. „Aber mehrheitlich haben wir das geschafft, obwohl noch viele betriebsrelevante Ausstattungen dazu gekommen waren.
Querschnitt 3D Modell mit Haustechnik CAD/BIM - Software ALLPLAN
Das neue Gebäude ist als Ersatzstandort für bestehende Büros auf den ehemaligen Parkplatzflächen erstellt worden und übernimmt eine städtebauliche Scharnierfunktion zwischen dem bestehenden Produktionsareal, der idyllischen Landschaft der Limmat und der Gemeinde Turgi. Dementsprechend ist es in der Fassadengestaltung geprägt von der industriellen Nutzung, den grosszügigen, rhythmisch gerasterten Fassadenöffnungen mit den umlaufenden Wartungsstegen und der Materialwahl der Holzkleidung. Der im Inneren stützenfreie Bau ist als Skelettstruktur konzipiert und mit einem durchgängigen Kern versehen. Zwei Treppenanlagen verbinden die sechs Geschosse. Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang und verschiedene Sitzungszimmer für Publikumsverkehr. Die vier darüber liegenden Geschosse bieten mit rund 6000 Quadratmeter nutzbarer Open-Space-Fläche, Kollaborationszonen und Besprechungsräumen Platz für 520 non-territoriale Arbeitsplätze. Im Dachgeschoss befinden sich verschiedene Mitarbeiterzonen. Die Transparenz über die verschiedenen Räume und Geschosse trägt zu einer offenen Arbeitswelt bei. Das Gebäude ist als Minergie-Eco Bau konzpipiert. „Als Beispiel dafür wurde für den Rohbau Beton mit rezyklierter Gesteinskörnung, angereichert mit CO2 verwendet“, erläutert Manuel Alberati.
Eine 6000 m2 Open-Space-Fläche bietet Platz für 520 non-territoriale Arbeitsplätze © Foto: Rene Dürr, Zürich
Bauherrschaft: | ABB Schweiz AG, Baden | ||
Bauherrenvertretung: | Ettinger Partner AG, Zürich | ||
Architektur: | UC´NA Architekten ETH SIA, Zürich | ||
Baumanagement: | WSP Schweiz AG, Zürich | ||
Haustechnikplanung: | Enerconom AG, Bern | ||
Baustatik: |
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Brandschutzplanung: | BS Konzept AG, Muhen | ||
Bauphysik: | Kopitsis Bauphysik AG, Wohlen | ||
Büroplanung: | WSA Office Project, Dietlikon | ||
Anzahl Arbeitsplätze: | 520 | ||
Gebäudenutzfläche: | 7000 m2 EG, 2.-4. OG und DG | ||
Gebäudevolumen: | 32000 m3 | ||
Nutzung des Gebäudes: | Globales Kompetenzzentrum für den Geschäftsbereich Antriebstechnik | ||
Gesamtkosten: | 45 Mio. CHF |
Das Architekturbüro UC’NA - Abkürzung für „Urban Culture and Architecture“ - wurde im September 2003 gegründet und hat seinen Sitz in Zürich. Manuel Alberati (dipl. Architekt ETH SIA) und Nicolas Rüegg (Architekt MSc ETH) sind die Inhaber. Weitere fünf Architektinnen und Architekten zählen zum aktuellen Team. UC’NA arbeitet im Bereich der Architektur, der urbanen Entwicklung und des Städtebaus. „Neben den Projektierungen von Neu- und Umbauten gehören das Erarbeiten von Master- und Nutzungsplänen zu unseren Kompetenzen. Wir machen aber auch sehr viele Studien für das Entwicklungspotenzial von unterschiedlichsten Objekten“, erläutert Manuel Alberati und fügt an: „Wir haben an uns den Anspruch, gesamtheitlich zu denken. Als Architekt sehen wir uns als Generalist.“ Ein spannendes Projekt, welches das Büro im Moment bearbeitet, ist die Wohnüberbauung Ensemble Salathé in Neu Arlesheim, Basel-Land. Die Planung und Realisierung umfasst den Bau von drei Wohnhäusern mit insgesamt 80 Wohnungen im Mietverhältnis. Für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung unterstützt die Bebauung die Belebung des öffentlichen Raums und schafft durch variantenreiche Wohntypologien eine ausgewogene Durchmischung des Quartiers.
Als einer der führenden Anbieter von ganzheitlichen BIM Software-Lösungen in der Schweiz unterstützt ALLPLAN Architekten und Planungsbüros von der ersten Ideenskizze bis zum fertig gerenderten dreidimensionale Modell. Das praxisnahe Arbeiten in 2D und 3D, vollständig hinterlegte Schweizer Normen und Standards sowie grosse Benutzerfreundlichkeit, höchste Zuverlässigkeit und volle Datendurchgängigkeit bietet die perfekte Grundlage für die erfolgreiche Realisation Ihrer Bauprojekte.
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